Turbulente Jahre – Siege, Niederlagen, Aufstiege und Abstiege

 

Das erfolgreiche Fest zum 25-jährigen Bestehen, aber auch der sportliche Erfolg spornte den SV Rothhausen an, auch im Bere4ich seiner Sportanlagen auf die Höhe der Zeit zu kommen. Schon lange gab es den Wunsch nach einem Rasenspielfeld, wie ihn die meisten größeren Orte schon längst angelegt hatten. Schon seit Ende der 70er Jahren waren immer wieder Aufschüttungen vorgenommen worden, um dem Spielfeld ein modernes Aufmaß geben zu können. Drainagen wurden verlegt und Wasseranschlüsse geschaffen. Um dem Rasen ein gedeihliches Umfeld zu bereiten, wurde Mutterboden as den Mainauen bei Garstadt angefahren, da der bestehende Untergrund mehr aus Stein, als aus Boden bestand. Mit 100 x 62 Metern entstand schließlich ein Spielfeld, das nur knapp unter den international üblichen Normmaßen liegt. Die Spielleitung des Fußballverbandes hat die enormen Anstrengungen zum Bau des Rasenspielfeldes in den Anfangsjahren mit der Vergabe von mehreren Entscheidungsspielen nach Rothhausen belohnt.

Die Fußballer des SV hatten Ende der 70er und zu Beginn der 80er Jahre sich den Ruf einer „Fahrstuhlmannschaft“ erworben, da nach mehreren Aufstiegen, während dieser Zeit folgten meist wieder Abstiege. Letztmals für lange Zeit klopfte das Team 1986/87 ans Tor zu damaligen B-Klasse, doch das Relegationsspiel um den Aufstieg wurde in Lendershausen mit 2:3 gegen Sulzdorf a. d. L. verloren. Da half es auch nichts, dass einem schnellen 0:3 Rückstand noch eine dramatische Aufholjagd folgte, die am Ende aber nicht belohnt wurde. Lachender Dritter war am Ende der damals ebenfalls punkgleich auf Rang eins liegende VFB Volkershausen, der gegen den Sieger Sulzdorf im zweiten Relegationsspiel gewann und aufstieg. Mit einen Grund für die dennoch hervorragende Saison des SV Rothhausen, war der bautechnisch bedingte Umzug auf die „Wiese“ im Lauergrund. Zwei Spielzeiten (85 -87) mussten dort die Heimspiele ausgetragen werden, um dem Rasenspielfeld seine Einwachszeit zu gönnen. Das kleine Spielfeld sollte sich in eben jener zweiten Spielzeit zu einem echten Heimvorteil entwickeln. Um eine Rückrundenserie von 13 Spielen ohne Niederlage zu absolvieren, war aber auch eine gewisse Auswärtsstärke nötig. Die bis dahin längste ungeschlagene Serie in Punktspielen wurde erst durch die „neue Generation“ ab 2002 übertroffen. Und da gewaltig. Mit 26 Spielen ohne Niederlage wurde diese Serie gleich verdoppelt.

Ab 1987 konnte dann auf dem neuen Rasenspielfeld angetreten werden. Zur Einweihung waren eigens Gäste aus Nürnberg angereist, die das Eröffnungsspiel bestritten. Alle anderen Partien des umfangreichen Festprogramms mussten aufgrund starker Regenfälle abgesagt werden. Sportlich wollte der große Wurf (ein Aufstieg) auf dem neuen Rasen jedoch nicht so recht gelingen. Die 1. Mannschaft dümpelte meist im Mittelfeld der Tabelle so vor sich hin. Personalmangel hätte sogar zum Abmelden der 2. Mannschaft geführt, wenn 1992/93 nicht eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Rannungen neuen Schwung in die Fußballabteilung gebracht hätte. Drei Siege zum Saisonstart ließen schnell Aufstiegsträume blühen, doch die Ernüchterung kam schnell. Am Ende war wieder nur Mittelmaß angesagt und beide Teams beschlossen nach nur einer Saison wieder ihre eigenen Wege zu gehen. Für den SV Rothhausen gings sportlich durchwachsen weiter. 1994/95 gab es zwar noch mal einen 4.  Platz, zwei Jahre später aber nur noch den letzten. Das war für Spieler und Fans zu viel. Das hatte der Sv nicht verdient und man fragte bei der DJK Ballingshausen zwecks einer Spielgemeinschaft an. Vie Jahre sollte diese „Ehe“ (von 1997 bis 2001) Bestand haben. Die Entscheidung war schwer aber richtig, denn der SV stellte fast ausschließlich die 2. Mannschaft für dieses Projekt, welches immerhin in der damaligen B-Klasse ausgetragen wurde. Ab 2001/2002 sollte die nie aufgegebene Jugendarbeit Früchte tragen und es konnte wieder ein eigenes Team gestellt werden. Mit Dieter Wagner war ein lange „verlorener Sohn“ nach Rothhausen zurückgekehrt und mit seiner Routine und seinem Motivationsgeist wuchs die Kameradschaft und der Erfolg. Schon in der zweiten Saison schaffte diese Mannschaft den Aufstieg. Ab 2003 war dann nach 20 Jahren Abstinenz wieder Kreisklasse angesagt. Insgesamt vier Jahre verblieb das Team in dieser Klasse. Die ersten beiden Jahre in der Gruppe Hofheim. Nach einer ebenso fragwürdigen wie ungeliebten Reform dann in der Gruppe Rhön. Nach einem Relegationsspiel 2006 wurde der Klassenerhalt geschafft. Trotz allen Bemühungen (persönliche Gespräche) mit dem TSV Thundorf eine Spielgemeinschaft zu gründen, musste man mit einer sehr dünnen Spielerdecke in die Saison gehen, was letztenendes 2007 zum Abstieg führte. Bereits ein Jahr zu vor hatte die Reserve abgemeldet werden müssen.

Trotz aller Bemühungen (persönliche Gespräche mit allen in Frage kommenden Rothhäusern sollten sogar ein Reserveteam ermöglichen) war ab 2007 die Personaldecke zu dünn, um ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. Nur mit einer Spielgemeinschaft war ein Fortbestand des Fußballbetriebes in Rothhausen möglich. Schließlich gewann die Einsicht die Oberhand, die schon viele Jahre gute Zusammenarbeit im Juniorenbereich mit dem TSV Thundorf auch bei den Herren fortzusetzen. Leider ist auch hier der anfänglich schier übergroße Kader recht schnell zusammengeschmolzen, sodass das Reserveteam meist großen Schwierigkeiten hat elf Mann zusammenzubekommen.