Aus dem Radfahrverein wird ein „Sportverein“

 

Im Jahre 1929 führte Lehrer Reinhard das Faustballspiel ein. Zu dieser Zeit nannte sich der Verein schon „Sportverein Rothhausen“. Dieser Name steht auch auf der Rückseite der Fotographie aus dem Jahr 1930, das die damalige Faustballmannschaft darstellt. Gespielt wurde auf dem Gelände des heutigen Kinderspielplatzens am Triebweg, dem ehemaligen Schulgarten. Oft traf man sich aber auch auf den gemähten Lauerwiesen neben dem Bahnhofsgelände. Außer dem Faustballspiel wurden an den Sonntagen auch „Schubkarrenrennen“ auf den Dorfstraßen veranstaltet. Dabei mussten drei Holzscheite, die auf dem Schubkarren lagen, ans Ziel gebracht werden. Auf den holprigen Straßen fielen die Scheite oft durch die Lattenzwischenräume der Schubkarren und mussten wieder aufgeladen werden. Gewinner war meistens Josef Behr, der zwar langsam fuhr, aber anscheinend allen Steinen ausweichen konnte. In den Wintermonaten der zwanziger und dreißiger Jahre wurde auch viel Theater gespielt. 1933 lösten die Nazis den ersten „Sportverein Rothhausen“ auf, ebenso wie auch den Schützenverein. Sportvereine und Schützenwesen sollten in nationalsozialistischen Organisationen weitergeführt werden. Die Fahne wurde von Ludwig Grünewald in der Scheune im Stroh versteckt und so gerettet. Sie hängt heute im Sportheim. Chronik und Bargeld des Vereins wurden dagegen beschlagnahmt und gingen verloren