Ein kleiner Sportverein mit beachtlichen Leistungen

Über 50 Jahre SV Rothhausen

 

Schon in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg wurde in Rothhausen ein Radfahrverein gegründet. Er umfasste, nach mündlicher Auskunft von Ludwig Grünewald, der in diesem Verein noch aktiv tätig war, ca. 20 Mitglieder. Zum Verein gehörten, was in der damaligen Zeit noch nicht selbstverständlich war, katholische und evangelische Bürger aus Rothhausen. Die Fahne kostete 350 RM und wurde von einigen Mitgliedern gestiftet.

 

Jeden Sonntag ging es mit den Fahrrädern in andere Ortschaften. Die Räder wurden mit Bändern, Blumen und buntem Papier geschmückt, das durch die Speichen geflochten wurde. Gefahren wurden dann Geschicklichkeitskurse, bei denen der Fahrer sein Können unter Beweis stellen musste. Bei der Bewertung gab es auch Punkte für Radschmuck, für Damenbegleitfahrerinnen wurden die Punkte verdoppelt. Karl Saar fuhr als einziger Radrennen mit, alle anderen waren Geschicklichkeitsfahrer. Besucht wurden vor allem Nachbardörfer, aber es wurden auch Ortschaften in größerer Entfernung angefahren. So gewann Ludwig Grünewald einen 1. Preis im Geschicklichkeitsfahren in Unterleinach bei Würzburg. Bier und Bratwurst konnte man sich selbst nach einem Sieg kaum leisten. So wurden die mitgebrachten Brote am Dorfbrunnen verzehrt. Der Vorstandschaft gehörten an: Reinhold Klopf, Ludwig Grünewald, Wilhelm Biemüller und Engelbert Saar.