(v.li). stellvertretender Bürgermeister Alfons Gundelach, Werner Müller (50 Jahre), Roland Beck (50), Hilmar Kehl (50), Julius Englert (20), Norbert Kehl (50) und den für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Vorsitzenden Bernd Müller
(v.li). stellvertretender Bürgermeister Alfons Gundelach, Werner Müller (50 Jahre), Roland Beck (50), Hilmar Kehl (50), Julius Englert (20), Norbert Kehl (50) und den für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Vorsitzenden Bernd Müller

 Von Daniel Wiener

 

SV Rothhausen freut sich über stattlichen Mitgliederzuwachs

 

Rothhausen (mel). Die Sorgen waren zunächst groß, wie es mit dem SV Rothhausen weiter gehen soll, als Roland Beck nach 36-jähriger Vorstandstätigkeit an der Spitze des Vereins im Vorjahr seinen Abschied nahm. So groß, dass eine Führungstroika gebildet werden musste, weil keine Einzelperson bereit war, die Nachfolge alleine anzutreten.

Nach einem Jahr wurde nun bei der Generalversammlung von den 43 Anwesenden festgestellt, dass der Übergang tadellos von statten ging. Dies wurde in Zahlen eindrucksvoll dokumentiert. Das Vorsitzenden-Trio aus Markus Röß, Fabian Wiener und Bernd Müller konnte sich auf die alt bewährten Kräfte Elmar Meyer und Helmut Rottmann stets verlassen, sodass auch im Vorjahr wieder ein kräftiges Plus in der Kasse erwirtschaftet werden konnte. Doch Bernd Müller dämpfte gleich die Erwartungen für dieses Jahr, denn die Theatergruppe Thundorf wird nicht mehr im Sportheim, sondern nur noch in der neuen Festhalle auftreten und somit Einnahmen in etwa derselben Höhe fehlen, wie sie dieses Jahr den Überschuss ausgemacht hatten. Der Bau der Festhalle in Thundorf habe damit einen ersten Beweis geliefert, wie das Vereinsleben in der Gemeinde nachhaltig geschädigt werde, stellte der Vorsitzende in diesem Zusammenhang fest. Eine unberechenbare Größe in den Haushaltsplanungen ist zudem immer der Heizölpreis.

Die neue Vorstandschaft hat deshalb gleich auch einige Neuerungen ins Leben gerufen. Den Allianz-Girls-Cup beispielsweise, der in diesem Jahr eine Neuauflage erfahren soll., oder den Kabarett-Abend im Herbst. Auch diese Errungenschaft soll sich langfristig fest etablieren. Die neue Schriftführerin Jennifer Beck hat mit ihrer Schwester Nadine eine Zumba-Gruppe ins Leben gerufen. Nicht zuletzt durch diese Sparte ist der Mitgliederstand des SV von 136 auf 152 enorm angewachsen. Da sich auch die Volleyball-Abteilung regen Zuspruchs erfreut, könnten die Zahlen bald weiter steigen, verkündete Abteilungsleiter Stefan Kohlhepp. Jeweils Freitags ist Spielabend der Freizeitgruppe in der Schulturnhalle.

Und auch Theater soll es weiter geben. Derzeit ist die Vereinsführung noch auf der Suche nach einer geeigneten Laienspielgruppe, die noch Kapazitäten frei hat. Außerhalb der Fußballspiele und der Probeabende der Lauertalkapelle war das Sportheim zu weiteren 24 Veranstaltungen geöffnet.

Bei soviel Engagement fiel es den neuen Verantwortlichen leicht, den Mitgliedern eine Beitragserhöhung schmackhaft zu machen. Dieser steigt von 35 auf 45 Euro im Jahr zwar kräftig, allerdings erstmals wieder seit der Euro-Umstellung 2002, damals von 60 Mark auf 35 Euro. Mit dem neuen Beitrag liege man zudem immer noch eher unter den Summen, die vergleichbare Vereine aus der Nachbarschaft erheben. Auf Kurs liegt der SV dann auch mit zehn Euro Beitrag für Kinder, eine Gruppe die bislang beitragsfrei war.

Immerhin warten große Aufgaben auf den rührigen Verein. Das Dach des Vereinsheims muss saniert werden. Und auch die Außenanlage bedarf Pflege. Gut, dass sich da zur Unterstützung eine „Oldie-Truppe“ gegründet hat. Schließlich sollen sich die Gäste und Zuschauer auch außerhalb des Fußballbetriebes wohl fühlen. Und auch dafür wird Geld benötigt. Der für den Spielbetrieb zuständige Fußballverein TSV Rothhausen-Thundorf wäre ohne die Finanzspritzen seiner beiden Stammvereine nicht überlebensfähig. Der Fußballsport ist aber auch der Vereinszweck schlecht hin.Die Kicker haben sich in der Kreisklasse etabliert, auch wenn dem Abstieg in der Vorsaison erst durch ein Entscheidungsspiel entronnen werden konnte. 40 Spiele hatte allein die 1. Mannschaft im abgelaufenen Jahr bestritten. Neben einem Reserveteam sind die Juniorenfußballer in allen Alterklassen ab sieben Jahren aufwärts vertreten.

Den ausdrücklichen Dank für die geleistete Arbeit brachte stellvertretender Bürgermeister Alfons Gundelach zum Ausdruck. Gerade in Zeiten des allgemeinen Rückzugs aus gesellschaftlichen Verpflichtungen sei der Mut des neuen Vorsitzenden-Trios absolut vorbildlich.

Verwaltungsvorstand Markus Röß durfte schließlich langjährige Mitglieder auszeichnen. Seit zehn Jahren sind im Verein: Dominik Wagner und Johannes Pfaab, seit 20 Jahren Sascha Rehfeld, Thomas Gundelach, Markus Müller und Julius Englert.

Urkunde und goldene Anstecknadel gab es für 50-jährige Treue zum Verein. Roland Beck gehört ebenso zum Kreis der Erlauchten, wie Hilmar Kehl, Norbert Kehl, Werner Müller, Hasso Schüler und Manfred Meyer.

 

Roland Beck führte den Verein 36 Jahre lang als Vorsitzender. Davor war er schon Schriftführer. Zahlreiche Ehrungen des BLSV und BFV haben seinen Weg begleitet. Werner Müller war ebenfalls fast 40 Jahre in der Vorstandschaft tätig, die meiste Zeit als Sportdirektor für den Fußballbetrieb. Er ist Begründer der Oldie-Truppe, die sich jetzt um die Pflege der Außenanlagen kümmert. Hilmar Kehl ist mit 316 Treffern der Rekord-Torschütze des Vereins. Als Elektro-Installateur ist er zudem eine Art Hausmeister für das Sportheim. Auch sein Bruder Norbert war ein hervorragender Mittelstürmer. Mit 219 Treffern in 374 Spielen wies er eine außerordentlich gute Effizienz aus. Obwohl schon viele Jahre in Hohenroth lebend hält er seinem Heimatverein immer noch die Treue. Gleiches gilt auch für Hasso Schüler und Manfred Meyer, die beide weiter weg wohnen, sich aber immer noch für das Geschehen in ihrer alten Heimat interessieren.