Aus der Mainpost

 

Cup der guten Hoffnung

 

Siegerteam des ersten Damenfußball-Turniers hat Chancen auf Training mit Silvia Neid

 

Der Damenfußball gewinnt immer mehr an Bedeutung und es sind nicht nur die Erfolge der Nationalmannschaft, welche die Begeisterung steigern. Bis in die niedrigsten Klassen haben sich inzwischen Ligastrukturen entwickelt und die Allianz-Versicherung als Partner des DFB möchte mit den Turnieren um den Girls Cup ihren Beitrag leisten. Der aus Rothhausen stammende Allianz-Beschäftigte Markus Müller, mit Wohnsitz in Wollbach bei Bad Neustadt, begeisterte die Verantwortlichen seines Heimatvereines mit seiner Idee, ein solches Turnier beim SV Rothhausen auszutragen.

Sechs Teams aus der Region Main-Rhön hatten sich deshalb auf der Anlage des SV getroffen, um eines von insgesamt 20 bayernweiten Girls-Cup-Turnieren auszutragen. Und die Teilnahme war durchaus lohnenswert. Neben T-Shirts für alle Teilnehmerinnen gab es Pokale für die ersten drei und Gewinner TSV Nordheim/Rhön durfte sich zudem freuen in den Lostopf mit den Siegern der anderen Girls-Cup-Turniere gewandert zu sein. In München werden demnächst daraus die fünf Teams ermittelt, die auf ihrer Heimatsportanlage ein Training mit Damen-Bundestrainerin Silvia Neid absolvieren werden.

 

Doch nicht nur die Aussicht auf ein Training mit der prominenten Übungsleiterin hat die Nordheimer bewogen, die über 50 Kilometer weite Reise nach Rothhausen anzutreten. Wie Trainer Heribert Seufert auf Nachfrage der Main-Post verlauten ließ, möchte man Werbung für den Damenfußball auf der unteren Ebene betreiben.

 

Mädels machen Fortschritte

Der Girls-Cup sei dafür eine ideale Präsentationsmöglichkeit, auch für seinen Verein, so Seufert weiter. Damit könne sein TSV auch einmal gegen andere Teams als die in der Freizeitliga spielen. Der ehemalige Bezirksliga-Spieler der Nordheimer trainiert einen Kader von 19 jungen Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren. Seine drei Töchter Susanne, Anna und Lisa sind auch mit dabei und sie hatten schließlich seine Entscheidung forciert, dieses Amt zu übernehmen. „Am Anfang war es nur als Starthilfe gedacht, jetzt mache ich es schon vier Jahre“, so der engagierte Coach, der von Wolfgang Wawretschka unterstützt wird.

Immerhin wird zweimal wöchentlich trainiert. „Und es macht viel Spaß, weil die Mädels sehr lernwillig sind und die Fortschritte in Taktik und Technik spürbar sind“, so Seufert weiter. Ein Training mit der Bundestrainerin wäre da natürlich sehr willkommen. Im Finale hatten die Nordheimerinnen allerdings mit der DJK Weichtungen einen starken Gegner als Widersacher, der nach einem 0:0 erst mit 3:2 im Siebenmeterschießen bezwungen werden konnte. Selbiges war schon im Halbfinale nötig, um sich mit 4:3 gegen den FC Eibstadt 05 durchzusetzen.

Die Vorfinalrunde war im Überkreuzvergleich ausgetragen worden und die Nordheimerinnen lagen nach den Vorrundenspielen nur auf Platz zwei hinter den Sportfreundinnen aus Herbstadt. Diese wiederum mussten sich im Halbfinale den Weichtungerinnen beugen, die zunächst ebenfalls nur den zweiten Rang belegt hatten.

Im Spiel um Platz 5 unterlag der SC Oberbach dem FC Eltingshausen mit 0:1. Platz 3 ging an die Spfrd. Herbstadt nach einem 3:0-Erfolg über den FC Eibstadt 05. Torschützenkönigin des Turnieres wurde die Nordheimerin Franziska Mack mit drei Treffern.

Die Neugierde bei den Zuschauern war groß bei diesem erstmals ausgetragenen Girls-Cup. Mit Lautsprecheranlage wurden die Namen der Spielerinnen zu Beginn verlesen, um Stadionatmosphäre zu schaffen. Neben dem TSV Nordheim hatte auch der SC Oberbach weit zu reisen. Er landete am Ende zwar nur auf dem letzten Platz, dafür hielten die Damen bei der abschließenden Sportplatz-Party am längsten aus.